SPARCstation 5 |
Die SPARCstation 5 war das Mittelklasse-Modell der Workstations von SUN und damit die kleine Schwester der SPARCstation 20 und Nachfolger der SPARCstation LX. Das Lunchbox-Gehäuse für die Einsteiger- und Mittelklasse-Modelle wurde aufgegeben: die SPARCstation 5 besitzt das gleiche Pizzabox-Gehäuse wie die 20 und die 4. Als Festplatten kommen 3,5" SCA-Platten mit ausschließlich halber Bauhöhe zum Einsatz, die übereinander angeordnet sind. Eine Besonderheit ist der AFX-Bus, an den der 24Bit-Framebuffer S24 angeschlossen werden kann. Weitere Infos bei SUN.
Architektur | sun4m |
Einführung | 1993 |
Gehäuseform | Pizzabox |
Prozessor | MicroSPARC II mit 70, 85, 110 MHz oder TurboSPARC mit 170MHz |
RAM | max. 256 MB |
Grafik | S24 am AFX-Bus oder SBus-Karten |
SBus | max. 3 Steckplätze |
Festplatten | 2 Plätze für 3,5"-SCA-HDDs |
Netzwerk | Ethernet 10MBit/s TP/AUI |
Breite | 417 mm |
Tiefe | 409 mm |
Höhe | 78 mm |
Gewicht | 12,7 kg |
Beim Aufstellen ist ein seitlicher Abstand von mindestens 76mm zu anderen Geräten einzuhalten, um den Kühlluftstrom nicht zu beeinträchtigen.
Zum Öffnen des Gehäuses auf der Rückseite nur die Kreuzschlitzschraube oben rechts lösen, die Diebstahlsicherung abschrauben und den Deckel schräg nach vorne klappen.
Im Laufe der Produktionszeit kamen zwei verschiedene Bauformen, Aurora 1 und Aurora 2, zum Einsatz, die sich in den Einbauplätzen für CD-ROM und Floppy unterscheiden. Um bei der begrenzten Bauhöhe eine Floppy und ein CD-ROM-Laufwerk übereinander unterbringen zu können, muß eines von beiden flacher als die Normalausführung sein. Das frühere Aurora 1 mit lilafarbenen CD-ROM- und Floppy-Abdeckungen ist für ein 3,5" Diskettenlaufwerk mit normaler Bauhöhe und ein flaches CD-ROM-Laufwerk (ähnlich einem Notebook-CD-ROM) ausgelegt. Das Aurora 2 mit grauen Abdeckungen bietet Platz für ein flaches Diskettenlaufwerk und ein CD-ROM üblicher Bauhöhe.
SCSI | 50 Pol HD |
Ethernet | RJ45 |
AUI | 26 Pol HD |
Seriell A/B | 2*25 Pol Sub-D |
Parallel | 26 Pol HD |
Tastatur | SUN-Tastatur |
Sound | 4*Klinkenbuchse 3,5 mm |
Grafik | 13W3 |
Auf dem Mainboard sind alle Funktionen wie SCSI, Sound, Floppy-Controller und Ethernet onboard ausgeführt.
Für den speziellen S24-Framebuffer steht ein AFX-Steckplatz und für Erweiterungskarten maximal drei SBus-Slots nebeneinander zur Verfügung. Bei Verwendung des AFX-Busses wird ein SBus-Slot blockiert.
Die SPARCstation 5 wurde zunächst mit einem MicroSPARC II Prozessor mit 70, 85 oder 110 MHz ausgeliefert. Dabei haben einige Versionen einen gesockelten Prozessor, für den später eine Upgrade-Möglichkeit in Form des 170 MHz TurboSPARC verfügbar war.
Für Benchmarks kursieren eine Reihe von Versionen durch das Netz, somit gibt es keine Garantie auf die Exaktheit der Zahlen; die Größenordnungen geben trotzdem einen guten Eindruck.
CPU | SPEC rate_int92 | SPEC rate_fp92 |
MicroSPARC II 70 MHz | 1352 | 1122 |
MicroSPARC II 85 MHz | 1549 | 1259 |
MicroSPARC II 110 MHz | 1864 | 1549 |
TurboSPARC 170 MHz | ? | ? |
Intel 486DX/2 66 MHz | 768 | 382 |
Intel Pentium 60 MHz | 1670 | 1307 |
Intel Pentium 133 MHz | 2688 | 2773 |
Weitere Infos in der SPEC list und bei SPEC.
Die SPARCstation 5 hat 8 Steckplätze für 168polige Standard (?) DSIMMs mit ECC, die in Größen von 8 MB und 32 MB ausgeliefert wurden, somit sind max. 256 MB möglich.
Die verschiedenen Größen können in beliebiger Anzahl und Reihenfolge eingesetzt werden, wobei der erste Slot das größte Modul enthalten soll. Beim Füllen der Steckplätze muß mit Slot J0300 begonnen werden (siehe auch SPARCstation 5 Service Manual und SPARCstation 5 Model 110 Service Manual).
Neben dem 24-Bit-S24-Framebuffer am AFX-Bus kommen oft SBus-Karten zum Einsatz, meistens die beschleunigten 8Bit Framebuffer GX (CG6) oder TurboGX, grundsätzlich ist jeder SBus-basierte Frambuffer geeignet. Bei Belegung des AFX-Busses wird ein SBus-Slot blockiert.
Mehrschirmlösungen werden hier durch die Anzahl der SBus-Slots begrenzt, man kann also drei Framebuffer mit drei Monitoren betreiben. Weitere Infos im Framebuffer FAQ.
Im Gehäuse sind zwei Einbauplätze für 3,5" Festplatten mit 80poligem SCA-Anschluß, die mit speziellen Einbaurahmen montiert werden. Diese Rahmen passen für die SPARCstations 4, 5 und 20 und sind schwer zu finden; es geht aber auch ohne, wenn man die Platte lose (am besten mit etwas Schwingungsdämpfendem darunter) ins Gehäuse legt und es danach nur entsprechend vorsichtig bewegt.
Ab Werk kamen entweder 535MB, 1,05GB oder 2,1GB Laufwerke zum Einsatz. Grundsätzlich lassen sich natürlich alle SCA-Platten verwenden. Der unteren Platte wird automatisch die SCSI-ID 3 zugewiesen, der oberen die ID 1.
Das 3,5" Floppy-Laufwerk kann mit HD, 2HD und DD Disketten umgehen. Der Auswurf erfolgt elektrisch mit dem Befehl eject aus dem Monitor-Modus oder Solaris.
Als internes CD-ROM kamen zwei verschiedene zur Auslieferung, die unterschiedliche Gehäuse-Bauformen erfordern. Das SunCD2Plus ist ein Doublespeed-Laufwerk mit flacher Bauhöhe, ähnlich wie Notebook-Modelle, und kommt in den früheren Aurora 1 Gehäusen zum Einsatz. Später wurden im Aurora 2 das SunCD4 mit üblicher Bauhöhe und Quadspeed verwendet, das sich leicht gegen andere, schnellere SCSI-CD-ROMs austauschen läßt.
Für weitere externe SCSI-Laufwerke steht eine 50polige HD-Buchse zur Verfügung. Für Streamer wird üblicherweise die SCSI-ID 4 und für CD-ROMs die SCSI-ID 6 verwendet. Dies ist natürlich keine zwingende Vorschrift, erleichtert aber den Umgang, da z.B. die Monitor-Variable cdrom auf die ID 6 verweist. Bei älteren Solaris Versionen und älteren CD-ROM-Laufwerken gibt es einige Besonderheiten zu beachten, siehe CD-ROM FAQ.
Auf dem Mainboard ist ein 10MBit/s Ethernet-Chip integriert, der entweder mit der externen RJ45-Buchse oder mit AUI verwendet werden kann. Wohl aus Platzmangel an der Rückseite hat der AUI-Anschluß keine normale, sondern eine 26polige-HD-Buchse, deshalb ist für den Anschluß von AUI-Geräten ein spezielles Adapterkabel erforderlich.
Die SPARCstation 5 verfügt über zwei serielle Schnittstellen (RS-232 ?) mit 25 Pol-SUB-D Anschlüssen. Weitere Infos im SPARCstation 5 Service Manual und im SPARCstation 5 Model 110 Service Manual von SUN.
Die parallele Schnittstelle hat eine externe 26polige HD-Buchse, die ein spezielles Adapterkabel erfordert.
Der 16Bit-Stereo-Soundchip ist verbunden mit vier 3,5mm Klinkenbuchsen für Lautsprecher, Mikrofon, Line-In und Line-Out auf der Rückseite des Gehäuses. An der Vorderseite des Gehäuses ist ein interner Lautsprecher integriert.
Alle SUN-Tastaturen und Mäuse der Typen 4, 5 und 6 können verwendet werden. Ab Typ5 sind die Tastaturen mit einer Ein/Aus-Taste zum Schalten des Netzteils ausgestattet.
Service Manuals zum Download bei SUN:
erstellt: 13. November 2000